Zum Inhalt springen

Digitales Planen und Bauen mit BIM: Nachhaltigkeit ist eine Haltung

Angesichts von Corona, dem Krieg in der Ukraine und der damit einhergehenden Energiekrise darf der Klimawandel nicht in den Hintergrund rücken. Die Zeit drängt. Die Jahre zwischen 2020 und 2030 seien das wirklich letzte Fenster, in dem die Staaten der Erde das Ruder noch herumreißen könnten, so der Meeresbiologe Hant-Otto Pörtner. Der Wissenschaftler ist einer der Autoren des aktuellen Sachstandsberichts des Weltklimarates (IPCC). Die Bedeutung der Bau- und Immobilienwirtschaft für das Erreichen der Klimaziele ist enorm. Die Digitalisierung beim Planen und Bauen, genauer gesagt BIM (Building Information Modeling), kann die Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit beschleunigen. Erfolgsbestimmend dafür ist die Haltung: der Branche und auch die der Bauentscheidenden.

Die Erderwärmung nimmt zu, die Zahl der Extremwetterereignisse steigt. Der Klimawandel findet statt und wir sind mittendrin. Nachhaltigkeit beschäftigt uns heute mehr denn je, zumal ihre Dringlichkeit inzwischen selbst im täglichen Leben sichtbar wird. Auch in der Bau- und Immobilienwirtschaft ist der Begriff Nachhaltigkeit nicht neu. Seit vielen Jahren arbeitet die Branche am Thema, setzt Zertifikate auf, vertieft Kriterien, schult und forscht. Die fortgeschrittene Digitalisierung eröffnet uns heute Möglichkeiten, die einen enormen Schub erlauben.

Nachhaltigkeit erfordert Flughöhe und Detailtiefe zugleich.

BIM: Die Digitalisierung treibt den Wandel

Digitale Innovationen beim Planen und Bauen verändern die Immobilienwelt. BIM steht in der Branche für den globalen Megatrend der Digitalisierung und hat in diesem konservativ agierenden Marktsegment für einen entscheidenden Wandel gesorgt. Mit BIM werden alle relevanten Gebäudedaten digital modelliert, erfasst und kombiniert. Die Methode ermöglicht zudem eine transparent-vernetzte Arbeitsweise, sodass alle am Projekt Beteiligten jederzeit auf die Daten zugreifen können und sich die verschiedenen Gewerke bestmöglich koordinieren lassen. Für Bauherren bedeutet BIM, dass Projekte hinsichtlich Zeit, Qualität und Kosten effizient umgesetzt werden können. Das ist auch ein erheblicher Mehrwert für die beteiligten Unternehmen – vom ersten Gedanken, wie ein Gebäude konzipiert werden könnte, bis zum späteren Betrieb, einem Umbau, einer Erweiterung oder einem nachhaltigen, ressourcenerhaltenden Rückbau. Wir bei Vollack nutzen BIM seit Jahren erfolgreich als einen Baustein, um die Projekte unserer Kunden von Anfang an konsequent auf Nachhaltigkeit auszurichten.

Nachhaltigkeit: Verschwendung vermeiden

LEAN (Lean Construction) tritt als „Verbündeter“ an die Seite von BIM. Mit LEAN wird ein Management- und Philosophieansatz beschrieben, der das Ziel verfolgt, den Kundenwert durch kontinuierliche Verbesserung und das Eliminieren von Verschwendung in den Prozessen zu steigern. Wir bei Vollack betrachten die Verbindung von BIM und LEAN als Königsdisziplin. In ihr liegt eine besondere Chance für das Planen und Bauen der Zukunft. Beide Methoden sorgen für eine nachhaltige Investition und Transparenz während der gesamten Lebensdauer des Gebäudes. Mehr noch: Der Daten- und Informationsaustausch erfolgt mittels Open BIM auf einer offenen Kollaborationsplattform, sodass Wissen und Arbeit transparent geteilt werden und die beste architektonisch nachhaltige Variante mit allen Beteiligten gemeinsam erarbeitet wird. Kollaboratives Handeln ersetzt somit sequenzielles Abarbeiten – ein echter Kulturwandel.

Eine Frage der Haltung

Methodik und Transparenz sind Grundlagen nachhaltigen Handelns. Doch Nachhaltigkeit ist auch eine Frage der Haltung. Nur wer Ethos und Überzeugung hat und diese lebt, kann Nachhaltigkeit konsequent und erfolgreich vorantreiben. Wir werden keine tiefgreifend wirkungsvollen Veränderungen herbeiführen, wenn wir nicht systemisch denken und überzeugt handeln. Und wir werden andere Menschen überzeugen müssen, denn Nachhaltigkeit ist ebenso wie BIM keine One-Man-Show. Beides bedarf einer Kultur der Zusammenarbeit.

So verwundert es auch nicht, dass zahlreiche Nachhaltigkeitsimpulse im Generationenwechsel entstehen, von Start-ups kommen oder generell von Menschen, die Ideen vorantreiben, aufgeschlossen sind für Neues und kollaborativ denken. Menschen suchen in ihrem Leben nach Sinn. Als Mitarbeitende suchen sie diesen auch am Arbeitsplatz. Wir bei Vollack betrachten dies als Chance, Gebäude aus einem höheren Blickwinkel zu betrachten. Im planerischen und baulichen Aspekt der Unternehmenskultur schlummert eine Menge Potenzial. Kultur braucht Raum, der zu ihr passt. Maßgeschneiderte Gebäude- und Flächenkonzepte, die Wahl der Materialien und der Energienutzung – all das transportiert die Identität einer Organisation und formt ihre Kultur.

Eine klare Haltung zur Umweltorientierung bezieht seit Jahren VAUDE Sport. Den Firmensitz in Tettnang hat die bekannte Outdoor-Marke mit Vollack konzipiert und umgesetzt. Das Gebäude wurde mit dem GreenTec-Award ausgezeichnet.

Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, konsequent ökologische Materialien einzusetzen oder Verbräuche zu reduzieren, sondern auch ein gesundes, sicheres und behagliches Umfeld zu schaffen. Eine Arbeitswelt, in der Menschen gerne arbeiten, produktiv und kreativ sein können, mit der sie sich identifizieren und in der sozio-kultureller Mehrwert entsteht, entfaltet große Kraft und Wirksamkeit. Eine Reihe von Unternehmen haben die Chancen bereits erkannt, die nachhaltiges Handeln bietet – für die Umwelt, Mitarbeitende und auch für die Unternehmensstrategie und die Marke.

Wir erleben eine Zeit tiefgreifender Veränderungen und enormer Herausforderungen. Vieles wird sich wandeln, manches wird gewohnte Abläufe infrage stellen. Einiges dürfen, anderes müssen wir neu denken. Dafür gilt es, auch eigene Grenzen zu überwinden. Die innere Haltung wird den Wandel prägen. Das Planen und Bauen war, ist und wird weiterhin einen essenziellen Beitrag zu unserer Lebens- und Arbeitswelt leisten – in Zukunft unter neuen, vielversprechenden Vorzeichen und, da sind wir sicher, sehr nachhaltig. Es ist uns ein Anliegen, den unternehmerischen Mut zu bekräftigen, an dieser tiefgreifenden, zukunftsweisenden Evolution einer ganzen Branche als wichtigem Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung mitzuwirken. Auch hier gilt: Es geht nur gemeinsam!

Fazit: BIM als Megatrend in der Digitalisierung

BIM, Building Information Modeling, steht in der Baubranche für den Megatrend der Digitalisierung. In der Methode liegt eine große Chance für die Nachhaltigkeit beim Planen und Bauen. Eine frühzeitige digitale Gebäudeplanung und die digital gestützte Ausführung erlauben es, die Stellschrauben für eine nachhaltige Immobilie früh und verlässlich zu stellen. BIM und LEAN (Lean Construction) im Zusammenspiel können ein Vielfaches bewirken. Nachhaltigkeit ist jedoch auch eine Frage der Haltung. Nur wer diese Überzeugung lebt, entsprechend handelt und seine Haltung weiterträgt, kann Nachhaltigkeit vorantreiben – das gilt für die Baubranche ebenso wie für Bauentscheidende, die eine besonders nachhaltige Gebäudelösung wählen.

Weitere interessante Aspekte beleuchtet das Buch „BIM und Nachhaltigkeit in Forschung, Technologie und Praxis“.

Ansprechpartner:
Reinhard Blaurock

Geschäftsführender Gesellschafter Vollack Gruppe
Fon +49 721 4768422
rblaurock@vollack.de 

 

Regina Reiter

Führung Marketing + Kommunikation Vollack Gruppe
Fon +49 721 4768423
rreiter@vollack.de 

 

Das könnte Sie auch interessieren

Nachhaltigkeit

Nachhaltige Hochleistungsgebäude planen und bauen – damit beschäftigen wir uns seit Jahren erfolgreich. Mehrere zertifizierte Passivhausbauten, darunter die größten in Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen sind Arbeitswelten, in denen unsere Kundinnen und Kunden mit ihrer Belegschaft aktiv sind und sich wohl fühlen.

Datenschutz­einstellungen
Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken genutzt werden. Sie können Ihre Auswahl jederzeit in den Cookie-Einstellungen anpassen oder widerrufen. Weitere Informationen finden Sie unten bei den Hinweisen zu den einzelnen Funktionen sowie ausführlich in unseren Datenschutzhinweisen. Zum Impressum.
Diese Cookies sind notwendig, um die Basisfunktionen unserer Webseiten zu ermöglichen.
Diese Einwilligung erlaubt es Ihnen externe Inhalte (via IFrame) anzusehen. Dazu gehören Inhalte von Google Maps und Youtube.
Einstellungen gespeichert