Je mehr Gewerke zusammenspielen, desto anspruchsvoller wird es. Bei der konventionellen Planung und Bauausführung und der dort erfolgenden Schlitz- und Durchbruchsplanung trifft diese Aussage nicht selten den Nagel auf den Kopf. Eine ganzheitliche Herangehensweise mit BIM vermeidet Fehlerquellen von Anfang an. Aufwändiges Nachbessern und damit einhergehend steigende Kosten und Terminprobleme werden minimiert oder ganz vermieden.
Klingt komplex, ist aber ein ganz zentrales Thema: Ob Strom, Wasser oder Heizung, Rohrleitungen sind das Kreislaufsystem eines Gebäudes. Um alle Räume zu erreichen, müssen bei der Planung Aussparungen in Decken und Wänden vorgesehen werden – die so genannte Schlitz- und Durchbruchsplanung. Was sich selbstverständlich anhört, gehört zu einem der fehleranfälligsten und konfliktreichsten Themen in der Bauumsetzung – denn jedes Gewerk hat seine eigenen Vorstellungen, wo „sein“ Durchbruch verlaufen soll. Auch hier drängt sich der Mehrwert von Building Information Modeling, kurz BIM, als optimale Lösung auf.
Schlitz- und Durchbruchsplanung mit BIM
BIM ist eine Planungsmethode, bei der alle relevanten Gebäudedaten digital in einem 3D-Modell erfasst, kombiniert und modelliert werden. Im Fall der Schlitz- und Durchbruchsplanung ist mit BIM sofort erkennbar, ob es sich um einen Wand- oder Deckendurchbruch handelt. Für den Bauherren ist die Planung mit BIM besonders attraktiv, denn Fehlerquellen und Konfliktpotenzial sind bei fachgerechter Anwendung deutlich reduziert – das spart Zeit und Kosten. Wir bei Vollack sind Experten für das digitale Planen, Bauen und Betreiben mit BIM. So hat uns die Fachwelt in diesem Jahr sogar als BIM Champion 2022 ausgezeichnet.
Perfekte Planung mit BIM: Alle Schlitze und Durchbrüche sind am richtigen Platz.
Die Schwachstellen von 2D
In der gängigen 2D-CAD-Planung werden Schlitze, Durchbrüche und Nischen durch Linien, Schraffuren und Symbole im Dokument gekennzeichnet. Wenn sich Positionen im Bau verändern, müssen Planer die Kennzeichnung manuell anpassen – das ist zeitaufwändig und fehleranfällig. Der größte Nachteil von 2D wird bereits im Namen ersichtlich: Die dritte Dimension wie bei BIM fehlt. So können zum Beispiel durch fehlende geometrische Überprüfung der Höhenangaben Missverständnisse entstehen. All das hat die Schlitz- und Durchbruchsplanung zu einem echten Sorgenkind gemacht. Denn: Bei so vielen möglichen Fehlerquellen sind Unstimmigkeiten und Nachbesserungen vorprogrammiert.
BIM: die klügere Art der Planung
Mit BIM wird ein Gebäude ganzheitlich gedacht. Das Modell integriert strukturierte und multidisziplinäre Daten und stellt das Objekt digital dar – vom Entwurf bis zur Inbetriebnahme. Das virtuelle 3D-Modell des Gebäudes kann bereits in einem frühen Stadium an alle an der Planung und am Bau Beteiligten kommuniziert werden. Ziel dabei ist, die Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) mit dem BIM-Abwicklungsplan (BAP) zu vereinbaren.
Die wichtigste Voraussetzung für einen optimalen BIM-Prozess ist Kollaboration. Gerade in der Anfangsphase eines Projektes ist es wichtig, dass sich Architekt und Fachplaner über ihre unterschiedlichen Aufgaben, Problemstellungen und ihr Zeitmanagement austauschen. Bei der Schlitz- und Durchbruchsplanung kommt es darauf an, insbesondere Planer für Technische Gebäudeausrüstung (TGA) und Tragwerksplaner frühzeitig ins Boot zu holen. Auch mit BIM müssen Prozesse definiert und abgestimmt werden, aber das Ganze wird erheblich beschleunigt und valider. Da die Planerstellung erst nach Freigabe der Modelle durch die Beteiligten erfolgt, fallen Änderungen deutlich geringer aus. Innerhalb der Bauplanung ist die Schlitz- und Durchbruchsplanung einer von vielen Prozessen. Umso wichtiger ist es, diesen in BIM klar zu definieren und Prioritäten zu setzen.
Bei dieser Art der Planung ist die Mitarbeit der Kollaborationspartner unabdinglich – doch manchmal ist dies leichter gesagt als getan. Tatsächlich ist es für manche Fachplaner schwierig, genaue Angaben über den Einsatz zu machen oder Arbeiten in Wochenpakete aufzuteilen. Um die Kollaborationspartner aus dieser „Black Box“ zu befreien, ist Überzeugungsarbeit notwendig. Das funktioniert am besten, wenn Planende und Bauausführende mit gutem Beispiel vorangehen.
Durch die Überprüfung mit BIM wird jedes Element entdeckt, das keinen Durchbruchsvorschlag besitzt.
Fazit: Ein echter Performance- und Qualitäts-Boost
Schlitz- und Durchbruchsplanung erhält durch den digitalen Workflow mit BIM einen echten Performance- und Qualitäts-Boost. Richtig angewandt, kommen wir mit BIM dem Idealbild einer kollisionsfreien Baustelle sehr nah. Ein großer Fortschritt, gerade bei einer solch herausfordernden Disziplin. Ein klarer Mehrwert liegt bei den Kunden. Sie können sich sicher sein, dass das „magische Dreieck“ aus Kosten, Terminen und Qualität stabil bleibt.
Ansprechpartner:
Florian Keim
BIM-Manager
Fon +49 721 4768214
fkeim@vollack.de
Das könnte Sie auch interessieren
BIM + LEAN
Unsere Welt wird komplexer.